Termine

Öffentliche Rundgänge werden in der Regel auf deutsch angeboten. Individuelle Führungen – auch in englisch, türkisch oder einfacher Sprache – können unter info@max-leven-zentrum.de oder unter 0212/5947080 vereinbart werden.


Freitag, 24. Mai 2024, 16:30 Uhr

Die Familie Coppel

mit Dietmar Gaida und Simone Sassin

Der Metzger und Handelsmann Coppel Samuel kam um 1770 aus dem Frankfurter Raum nach Solingen. Sein Sohn Alexander Coppel gründete 1821 das später weltweit agierende Stahlwaren-Unternehmen, das bis 1936 im Familienbesitz war. Gustav Coppel wurde 1906 für sein vielfältiges soziales und politisches Engagement zum Ehrenbürger Solingens ernannt. Dessen Sohn Dr. Alexander Coppel wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet.

Die Führung erinnert an verschiedene Generationen der Familie Coppel. Sie berichtet vom langen Vergessen der Verdienste der Familie und darüber wie es durch hartnäckiges Engagement gelang, ihr einen Ehrenplatz im Stadtgedächtnis zurückzugeben. Schüler und Schülerinnen der AG Jüdischer Friedhof der Alexander-Coppel-Gesamtschule unter Leitung von Simone Sassin stellen die Gräber der Familie vor und berichten vom Schüleraustausch mit der Partnerschule in Ness Ziona in Israel.

Treffpunkt ist an der Bahnhofstraße 11 (Museum Plagiarius an der Ecke zur Alexander-Coppel-Straße), Endpunkt am jüdischen Friedhof Estherweg. Die Strecke beträgt knapp 4km. Die Teilnahme ist kostenlos. Männliche Besucher müssen auf dem jüdischen Friedhof eine Kopfbedeckung tragen!

Familiengrab von Gustav Coppel. Foto: Daniela Tobias

Freitag, 28. Juni 2024, 16.30 Uhr

Jüdische Ärzte und Ärztinnen

mit Horst Sassin

Die Führung erinnert an die jüdischen Ärzte und Ärztinnen Dr. Paul Berkenau, Dr. Emil Kronenberg, das Ehepaar Dr. Ida und Dr. Walter Marcus, Dr. Erna Rüppel und Prof. Dr. Eduard Schott. Ihr Schicksal erschütterte viele ihrer Patient:innen, aber sie konnten nicht verhindern, dass sie ihre Praxen aufgeben, das Land verlassen oder untertauchen mussten und im Falle von Dr. Kronenberg auch deportiert wurden. Er und Dr. Erna Rüppel kehrten nach Kriegsende zurück nach Solingen.

Treffpunkt am Werwolf 20. Die Strecke ist etwa 3km lang. Die Teilnahme ist kostenlos.

Dr. Erna Rüppel am Kinderkrankenbett
Dr. Erna Rüppel am Kinderkrankenbett, wohl Anfang der 1920er Jahre, Quelle: Horst Sassin

Derzeit nicht in Planung wegen Baustelle

Jüdische Kaufleute in Ohligs

mit Armin Schulte und Daniela Tobias

Die Düsseldorfer Straße war in der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 eines der Hauptziele von NS-Verbänden, die jüdische Kaufhäuser und Privatwohnungen verwüsteten und die Besitzer bedrohten und misshandelten. Damit begann die endgültige Vertreibung der jüdischen Kaufleute aus Ohligs, die seit Ende des 19. Jahrhunderts in die prosperierende Kleinstadt gezogen waren und sich hier eine Existenz aufgebaut hatten. Sie waren geachtete Bürgerinnen und Bürger, die sich in Vereinen, in der Kommunalpolitik und in Wirtschaftsverbänden engagierten. Ihre Mode-, Schuh- und Manufakturwarenläden waren für die Ohligser beliebte Einkaufsziele.

Im Rahmen der Führung wird das Buch „Jüdische Kaufleute in Ohligs“ von Daniela Tobias und Armin Schulte vorgestellt. Es ist in den Ohligser Buchhandlungen erhältlich.

Treffpunkt ist an der Düsseldorfer Straße 40, Ecke Forststraße. Die Teilnahme ist kostenlos.

Das Kaufhaus von Paul Steeg (links) bot günstige Spielwaren, Kristallwaren, Kunstgegenstände, Kleinmöbel, Haushaltswaren und Geschenkartikel an. Postkarte von ca. 1910. Quelle: Stadtarchiv Solingen, PK 2446