Gefördert durch das Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Der Verein Max-Leven-Zentrum Solingen e. V. beleuchtet im Rahmen des Festjahres #2021JLID die vielfältige Geschichte der Juden und Jüdinnen in der Klingenstadt Solingen seit ihrer ersten Erwähnung im Jahr 1568: den Aufstieg der Unternehmerfamilie Coppel, das Wirken jüdischer Ärztinnen und Ärzte und die Rolle der jüdischen Kaufleute in Solingen-Ohligs. Im Laufe der Zeit konnten wieder Kontakte zu Nachfahren von Familien geknüpft werden, die während der NS-Zeit aus ihrer Heimatstadt vertrieben wurden.

Die Führungen werden je nach Entfernung zu Fuß oder für Fahrradgruppen angeboten und durch ein Audiosystem unterstützt. Alle Touren werden auf dieser Webseite dokumentiert und neben deutsch auch in einfacher Sprache sowie in englisch und türkisch angeboten.

Individuelle Führungen können über info@max-leven-zentrum.de vereinbart werden.

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Postkarte von ca. 1910 mit dem Bekleidungs-Geschäft Gebr. Davids, Düsseldorfer Str. 40 (rechts). Quelle: Stadtarchiv Solingen, PK 1600

Jüdische Kaufleute in Ohligs

Von Armin Schulte und Daniela Tobias

Seit Ende des 19. Jahrhunderts waren die jüdischen Händlerinnen und Händler an der Düsseldorfer Straße fester Bestandteil des aufstrebenden Ohligser Zentrums. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden sie sehr schnell zum Ziel der antisemitischen NS-Propaganda.

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Foto von Dr. Erna Rüppel am Kinderkrankenbett, wohl Anfang der 1920er Jahre, Quelle: Horst Sassin

Jüdische Ärzte und Ärztinnen

Von Dr. Horst Sassin

Die Führung erinnert an Dr. Paul Berkenau, Dr. Emil Kronenberg, das Ehepaar Dr. Ida und Dr. Walter Marcus, Dr. Erna Rüppel und Prof. Dr. Eduard Schott. Ihr Schicksal erschütterte viele ihrer Patient:innen, aber sie konnten nicht verhindern, dass sie ihre Praxen aufgeben, das Land verlassen oder untertauchen mussten und im Falle von Dr. Kronenberg auch deportiert wurden. Er und Dr. Erna Rüppel kehrten nach Kriegsende zurück nach Solingen.

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Foto der Brüder Heinz, Carl Gustav, Alexander und Hermann Coppel anläßlich des 100-jährigen Firmenjubiläums 1921, Quelle: Stadtarchiv Solingen, RS 10125

Die Familie Coppel

Von Dietmar Gaida und Simone Sassin

Der Metzger und Handelsmann Coppel Samuel kam um 1770 aus dem Frankfurter Raum nach Solingen. Sein Sohn Alexander Coppel gründete 1821 das später weltweit agierende Stahlwaren-Unternehmen, das bis 1936 im Familienbesitz war. Gustav Coppel wurde 1906 für sein vielfältiges soziales und politisches Engagement zum Ehrenbürger Solingens ernannt. Dessen Sohn Dr. Alexander Coppel wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet.

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