Jüdische Ärzte und Ärztinnen

Station 5: Dr. Paul Berkenau

Kartenausschnitt Südwall 36 (Dreieck)

Dreieck (Südwall 36) Zur KarteZum Tourstart

Der evangelische Nervenarzt Dr. Paul Berkenau war ursprünglich Jude und aus Hannover. Der Familienname seiner Eltern war Benjamin. Paul änderte seinen Namen 1911 in Berkenau. Nach Solingen kam Paul Ende 1927. Er eröffnete in Solingen eine Praxis in der Klemens-Horn-Straße. Mit seiner Frau Erika bekam Paul zwei Kinder: Günther und Susanne. 1929 zog die Familie an den Südwall 36. Heute befindet sich dort der Graf-Wilhelm-Platz.

Foto des Ehepaars Dr. Hans (rechts) und Dr. Erna Rüppel (2. v.l.) mit der Familie Berkenau (Mitte) und einer weiteren Freundin (links). Quelle: Stadtarchiv Solingen.
Das Ehepaar Dr. Hans (rechts) und Dr. Erna Rüppel (2. von links) mit der Familie Berkenau (Mitte) und einer weiteren Freundin (links). Quelle: Stadtarchiv Solingen.

Weil Günther jüdischer Abstammung war, hatte er am Gymnasium in Solingen viele Probleme. Seine Eltern schickten ihn daher 1937 auf ein Internat in England. 1939 wanderten auch Paul, Erika und Susanne nach England aus. In England musste Paul noch einmal eine Prüfung ablegen. Erst nach der Prüfung durfte er in einer Klinik als Arzt arbeiten.

Günther meldete sich 1942 mit 18 Jahren zur britischen Armee. Die Armee bildete ihn zum Panzerfahrer aus. Günther änderte seinen Familiennamen zu Berkeley. Günther war dabei, als die britischen Truppen am 6. Juni 1944 in der Normandie landeten, um Europa vom Nationalsozialismus zu befreien. Nach Kriegsende war Günther mit der britischen Armee in Norddeutschland stationiert.

Sein Vater Paul erhielt 1947 die britische Staatsbürgerschaft. 1957 hörte Paul zu arbeiten auf. Er starb 1963.