Jüdische Ärzte und Ärztinnen

Station 8: Städtische Krankenanstalten

Kartenausschnitt Gotenstr. 1

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Dr. Eduard Schott leitete die Städtischen Kliniken. Im Dezember 1933 entzog die Stadt Eduard die Leitung. Ende 1935 schickte man ihn in Pension. Bereits am 6. April 1935 hing neben dem Eingang des Krankenhauses ein Plakat mit der Aufschrift: „Jud Schott heraus“.

Der Verwaltungsdirektor des Krankenhauses, Friedrich Bernhard Winterhof, ließ das Plakat entfernen. Er berichtete dem Oberbürgermeister von dem Plakat. Doch in der Stadtverwaltung tat niemand etwas für Eduard. Eduard war empört und enttäuscht. Er wollte weiter im Krankenhaus arbeiten und schrieb deswegen sogar an Hitler.

Foto Städtische Krankenanstalten, ca. 1935. Quelle: Stadtarchiv Solingen
Städtische Krankenanstalten, ca. 1935. Quelle: Stadtarchiv Solingen

Manche Solinger Bürger und Bürgerinnen versuchten, Eduard zu helfen. Sie kontaktierten Innenminister Frick und Oberbürgermeister Dr. Otto, der selbst Arzt war.

Eduard wanderte schließlich in die USA aus. Das Leben dort war schwierig für ihn. Er musste sein Arzt-Examen noch einmal machen. Erst danach konnte er eine Praxis eröffnen. Im Mai 1940 zog seine älteste Tochter ebenfalls in die USA. Der Rest der Familie musste in Deutschland bleiben. Ilse Schott ließ sich 1942 scheiden.

Nach dem Krieg bot die Stadt Solingen Eduard an, das Krankenhaus in Solingen wieder zu leiten. Eduard lehnte ab. In den Jahren 1946 und 1947 konnte der Großteil der Familie in die USA ziehen. 1951 folgte auch der älteste Sohn. Eduard starb 1952.

Seit 2017 gibt es am Solinger Klinikum eine Gedenktafel für Eduard. Seit 2018 befindet sich am Birkenweiher 43 auch ein Stolperstein.

Foto Eduard Schott 1949 in USA. Quelle: Stadtarchiv Solingen, RS 10124
Eduard Schott 1949 in USA. Quelle: Stadtarchiv Solingen, RS 10124