Wer rettet Bella?

Stolperstein für Prof. Dr. Eduard Schott

Stolperstein für Dr. Eduard Schott.

Stolpersteine erinnern an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt oder sogar ermordet wurden. Sie liegen vor den Häusern, wo die Menschen früher gewohnt haben. Die Idee zu den Stolpersteinen hatte der Künstler Gunter Demnig.

Hier am Birkenweiher 43 lebte der Arzt Prof. Dr. Eduard Schott mit seiner Familie. Er war Leiter der Städtischen Krankenanstalten, aber 1935 verboten ihm die Nationalsozialisten dort weiter zu arbeiten. Sie wollten nicht, dass Juden als Ärzte arbeiteten. Eduard Schott war schon vor langer Zeit zum evangelischen Glauben übergetreten, aber das war den Nationalsozialisten egal.

Auch die Kinder von Eduard Schott waren evangelisch. Eines der Kinder hieß Franz Helmut. Er war fünf Jahre älter als Bella. Vermutlich kannten sich die beiden nicht. Trotzdem erlebten beide Kinder in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ähnlich Schreckliches: die Nationalsozialisten überfielen in dieser Nacht überall in Deutschland die Wohnungen und Geschäfte jüdischer Menschen, zerstörten Synagogen und jüdische Friedhöfe. Franz Helmut, der später in New York lebte und sich dort Francis nannte, schrieb 50 Jahre nach diesem furchtbaren Erlebnis in der Zeitung New York Times:

„Ein gellendes Geräusch rüttelt uns mitten in der Nacht auf. Glas und Holz unserer Wohnungstür zersplittern. Meine kleine Schwester und ich sitzen aufrecht in unseren Betten, fassungslos. Der Krach wird noch lauter, Gegenstände zerbrechen, barsche Männerstimmen sind zu hören. Die Geräusche der Zerstörung verstärken sich, als Porzellan und Kristall in den Korridor geworfen werden. Plötzlich wird es mir klar. Die Nazis sind gekommen, uns zu holen. Sie zerschlagen unsere Sachen. Die geordnete Welt, in der nur die Polizei dich holen kann und die nur dann kommt, wenn du ein Verbrecher bist – diese Welt gibt es nicht mehr.“

Die Männer zerstörten die ganze Einrichtung der Wohnung, genau wie bei Bellas Familie. Der Vater Eduard Schott konnte 1939 in die USA fliehen. Die älteste Tochter Ilse folgte ihm ein Jahr später. Seine Frau und die drei anderen Kinder mussten in Deutschland bleiben. Ihnen ist zum Glück während des Zweiten Weltkriegs nichts passiert und sie konnten danach zum Vater in die USA ziehen. Trotzdem war, wie Francis schrieb, für sie eine Welt zerbrochen. Genau so hat es sich auch für Bella angefühlt.

Prof. Dr. Eduard Schott 1949 in USA. Quelle: Stadtarchiv Solingen, RS 10124

Aufgabe: Macht ein Foto von dem Stolperstein! Schaut Euch die Graphic Story über die Erlebnisse von Francis Schott in der Stolperstein-App des WDR an: https://stolpersteine.wdr.de/web/de/stolperstein/11842 Wer hat der Familie Schott damals geholfen?

Ihr folgt der Straße Birkenweiher bis zur Kreuzung am Werwolf. Auf der anderen Seite der Kreuzung geht ihr weiter die Schwertstraße entlang bis zum Gymnasium. Hier sucht Ihr den Stolperstein von Gerd Adolf Friedberger.

Station 4: Stolperstein für Gerd Friedberger

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