Die Kaufleute von Ohligs

Station 5: Familie Davids

Die Düsseldorfer Straße 40 heute. Foto: Daniela Tobias

Düsseldorfer Straße 40 – Zur Karte – Zum Tourstart

Georg Davids eröffnete 1901 sein Herrenmodengeschäft in der Düsseldorfer Straße 38. Seine Geschwister hatten in anderen Städten eigene Modegeschäfte.

Mit seiner Frau Jenny bekam Georg zwei Kinder: Walter und Hilde. In der Düsseldorfer Straße 40 ließ er einen modernen Neubau mit Geschäftsräumen und Wohnungen bauen. Die Einweihung fand 1907 statt. Das Geschäft von Georg war sehr erfolgreich.

Am 15. Oktober 1909 warb Georg Davids im Ohligser Anzeiger für sein Geschäft. Die Hausnummern waren damals noch anders als heute. Quelle: Stadtarchiv Solingen via zeitpunkt.nrw

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verkaufte Georg immer weniger. Bereits 1934 plante er mit seiner Familie die Auswanderung.

Das Geschäft Davids an der Düsseldorfer Straße 40 (rechts), Postkarte von ca. 1910. Quelle: Stadtarchiv Solingen, PK 1600

Ende Januar 1938 wurde das beliebte und bekannte Geschäft der Davids schließlich „arisiert“. Das heißt: Die Nationalsozialisten zwangen Georg, sein Kaufhaus an einen nichtjüdischen Besitzer zu verkaufen. Dafür bekam er nur wenig Geld und hatte hohe Steuern zu zahlen. Georg, Jenny, ihr gemeinsamer Sohn Walter und dessen Ehefrau Gerda zogen daraufhin nach Köln.

Ankündigung der Übernahme des Geschäfts Davids durch Artmeier im Ohligser Anzeiger vom 27. Januar 1938. Quelle: Stadtarchiv Solingen via zeitpunkt.nrw

Kurz vor der Pogromnacht 1938 wanderte Tochter Hilde mit ihrer Familie nach Amerika aus. Gerda und Walter folgten Ende März 1939. Die Eltern blieben alleine in Köln zurück, weil sie für Amerika kein Visum bekamen.

Georg und Jenny wurden Ende Januar 1943 von Berlin aus in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt und dort ermordet.