Station 11: Familie Meyerhoff
Düsseldorfer Straße 17 – Zur Karte – Zum Tourstart
Nach dem Konkurs ihres Geschäfts in der Düsseldorfer Straße 49 hatte Henriette Meyerhoff 1932 ein neues, kleineres Geschäft in der Düsseldorfer Straße 17 eröffnet. Das Geschäft lief unter den Nationalsozialisten jedoch sehr schlecht.
Ende Oktober 1938 wanderte Tochter Grete Rosenblatt mit ihrer Familie in die USA aus. Wenig später kam es in Deutschland zu den Pogromen gegen Juden. In Ohligs wurden dabei viele Schaufensterscheiben zerschlagen. Polizisten zwangen Simon Meyerhoff dazu, die Scherben auf der Düsseldorfer Straße zusammenzukehren.
Fritz Marx, der Sohn von Henriette, wurde in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Nach seiner Entlassung konnte er nach Belgien flüchten. Im Mai 1939 reiste er in die USA aus.
Im August 1939 zwang das Wohnungsamt Simon und Henriette umzuziehen. Jüdische Familien durften nur noch in sogenannten „Judenhäusern“ wohnen. Simon und Henriette mussten in das Haus der Familie Westheimer ziehen, das die Nationalsozialisten zum „Judenhaus“ erklärt hatten.
Ende Oktober 1941 deportierten die Nationalsozialisten Simon und Henriette mit 15 weiteren Solinger Juden in das Ghetto Lodz. Am 8. Mai 1942 brachte man beide im Vernichtungslager Kulmhof um. Das Vernichtungslager Kulmhof befand sich im von den Deutschen besetzten Polen.
Im August 1942 meldete sich Fritz Marx zum Dienst in der US-Armee. Er wurde nach Algier in Algerien versetzt. Dort wirkte er als Klavierspieler bei einem Musical mit, das dort für die Truppen aufgeführt wurde.
Fritz Marx arbeitete auch nach dem Krieg als Musiker in New York. Er starb 1977. Seine Schwester Grete Rosenblatt und ihre Familie zogen nach Los Angeles. Grete starb 1989.