Krieger- und Ehrenmale erinnern an die gefallenen Soldaten vergangener Kriege. Sie spiegeln nicht nur die Trauer um die Toten wider, sondern auch die unterschiedlichen Bewertungen der zurückliegenden Ereignisse durch die Zeitgenossen. Im Deutschen Kaiserreich sollten sie dem Tod nachträglich einen heroisierenden Sinn verleihen. Für die Nationalsozialisten dienten sie als Mittel, um die Bereitschaft zu einem neuen Waffengang zu demonstrieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg betrauerten Mahnmale die große Zahl der Opfer und warnten vor erneutem Krieg und abermaliger Vernichtung.
In Höhscheid entstand 1890 das Kaiser- und Kriegerdenkmal am Peter-Höfer-Platz. Aufgrund der Größe der Statue von Kaiser Wilhelm I. wurde es im Volksmund als „Kleiner Kaiser“ bezeichnet. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg (1914-1918) konnte in der Weimarer Republik kein Konsens über die Form des Gedenkens gefunden werden. Ab 1933 nutzten die Nationalsozialisten die Initiativen in den einzelnen Stadtteilen für ihre eigenen Zwecke. Im Juni 1933 weihten sie das Ehrenmal in Ohligs ein, 1936 folgten das „Alt-Solinger“ Ehrenmal in Birken, 1937 und 1938 die in Höhscheid und Gräfrath. Diese Denkmäler entsprechen in ihrer Form und Figurensprache der NS-Ideologie. Die Einweihungsfeierlichkeiten waren große Propagandaveranstaltungen und folgten der Choreographie der Massenaufmärsche des „Dritten Reiches“.