In Solingen ließ der Künstler Gunter Demnig seit Mai 2004 schon mehr als 150 Stolpersteine vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer – Juden, Sinti und Roma, politisch Verfolgte und Deserteure, Homosexuelle, Zeugen Jehovas oder Euthanasieopfer – in den Belag des jeweiligen Gehwegs ein.
Getragen wurde die Aktion vor Ort viele Jahre vom „Unterstützerkreis Stolpersteine für Solingen“, liegt aber inzwischen in Verantwortung des Max-Leven-Zentrums Solingen. Gegen eine Spende von 120 Euro ist es möglich, Patin oder Pate eines Stolpersteines zu werden. Derzeit gibt es eine Warteliste. Bei Interesse an einer Patenschaft nehmen Sie bitte unter info@max-leven-zentrum.de Kontakt auf.
Das Stadtarchiv Solingen übernahm von Anfang an die biographischen Recherchen und Ausarbeitungen der individuellen Lebensläufe der Solinger Opfer des NS-Unrechtsregimes, für die ein Stolperstein verlegt wurde, sowie die Präsentation der Schicksale im Internet. 2020 veröffentlichte das Stadtarchiv den Band „,Man soll mich nicht vergessen!‘ Stolpersteine in Solingen. Schicksale 1933-1945“ von Armin Schulte, ISBN 978-3-945763-87-2
2005 wurde der Unterstützerkreis mit dem Agenda-Preis der Stadt Solingen ausgezeichnet. Honoriert werden dabei Aktionen und Aktivitäten von Vereinen, Initiativen, Firmen, Gruppen und Einzelpersonen, die sich für eine lebenswerte Zukunft heutiger und nachkommender Generationen einsetzen. 2014 wurde Hans-Günter Koch als Vertreter des Unterstützerkreises mit dem „Silbernen Schuh“, dem Solinger Preis für Zivilcourage, geehrt.
Seit 2018 haben zwölf weiterführende Schulen Patenschaften für das regelmäßige Putzen der Solinger Stolpersteine übernommen. Das Max-Leven-Zentrum Solingen koordiniert inzwischen das Projekt und unterstützt die Lehrerinnen und Lehrer bei der Planung begleitender Unterrichtsreihen, z. B. mit Newslettern, Informationsveranstaltungen im Solinger Stadtarchiv oder Exkursionen zu Gedenkstätten der näheren Umgebung.
Die Verlegung der Stolpersteine wird bauseits vom Projekt Aquaris Hasseldelle unterstützt.
Solinger Stolpersteine. Foto: Daniela Tobias