Solingen galt vor dem Ersten Weltkrieg als Hochburg der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung und wurde in den Jahren der Weimarer Republik zu einer der kommunistischen Hochburgen in Deutschland. Seit der Vereinigung von USPD und KPD im Herbst 1920 waren die Kommunist*innen bis 1932 die stärkste politische Kraft in allen ehemals selbständigen Städten des Solinger Industriebezirks.
Nach der Städtevereinigung 1929 wurde mit Hermann Weber ein Kommunist zum Oberbürgermeister der neuen Großstadt gewählt – ein einmaliger Vorgang, der nationale Aufmerksamkeit hervorrief, auch wenn die Wahl eines Kommunisten zum Oberhaupt einer Großstadt von den preußischen Behörden nicht zugelassen und bestätigt wurde.
Warum aber wurde Solingen in den zwanziger Jahren eine Hochburg der Kommunist*innen? Welche Folgen hatte dies für die Entwicklung demokratischer Verhältnisse und Strukturen in Solingen? Und: Verlief der Aufstieg des Nationalsozialismus im „roten Solingen“ grundlegend anders als im restlichen Deutschland? War das „rote Solingen“ vielleicht doch nur ein Mythos?
Montag, 17. Mai 2021 um 18.30 Uhr
Online-Vortrag von Ralf Rogge, Leiter des Stadtarchivs Solingen
Bitte melden Sie sich unter der Kursnummer 10-5210s@121 auf der Homepage der Bergischen VHS oder per Mail unter heinz-werner.wuerzler@bergische-vhs.de oder telefonisch unter 0212 290 3265 an. Die Teilnahme ist entgeltfrei.