Mindestens 64 – zumeist Solinger – Sinti und Jenische, die Hälfte davon Kinder unter 14 Jahren, wurden am 3. März 1943 von der Kriminalpolizei aus den beiden städtischen „Zigeuner-Lagern“ (Potshauser Str. 10 und Wörthstr. 24) zur Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz zusammengetrieben und abtransportiert. Für mindestens 57 von ihnen war dies eine Fahrt in den Tod. Nach 1945 war das Verbrechen an den Sinti und Jenischen lange Jahre kein Thema.
Heute, 77 Jahre nach dieser Deportation in den Tod, ruft der Verein SOS Rassismus Solingen e.V. die Solingerinnen und Solinger dazu auf, keine Diskriminierungen von Roma und Sinti zuzulassen.
Eine Befragung unter Solinger Schülerinnen und Schülern und Lehrerinnen und Lehrern im Jahr 2017 zeigte auf, dass Antiziganismus, in Form von abwertenden und ablehnenden Haltungen und Einstellungen gegenüber Sinti und Roma, noch immer weit verbreitet ist. Das jährliche Gedenken soll dazu beitragen, dass die bislang weitgehend vergessene Verfolgung der Sinti und Roma im kollektiven Gedächtnis unserer Stadt bewahrt wird und den nachkommenden Generationen Mahnung und Aufforderung sein wird.
Dienstag, 3. März 2020
um 16:30 Uhr, Clemens-Galerien
Kundgebung und Mahngang zum Sinti-Denkmal an der Korkenziehertrasse
Freitag, 6. März 2020
ab 18:00 Uhr, Walder Stadtsaal
Gipsy-Jazz- und Swing-Konzert mit Fapy Lafertin und Justin Geißler
anschließend Session mit beiden Bands
Der Eintritt ist frei.
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