Volles Waschhaus zur Mitgliederversammlung

Erste öffentliche Mitgliederversammlung des Vereins Max-Leven-Zentrum Solingen e. V. im
Waschhaus Weegerhof. Foto: Christian Beier, Solinger Tageblatt

Es gab viel zu erzählen: ein Jahr ist vergangen seit dem Start einer Initiative für eine Bildungs- und Gedenkstätte an der Max-Leven-Gasse. Aus dem Arbeitskreis „Verfolgung und Widerstand in Solingen 1933-1945“ wurde der Verein Max-Leven-Zentrum Solingen e.V., die Stadt-Sparkasse hat Raum in ihrem Neubau zugesagt, die Stadt Solingen hat die Trägerschaft für die zukünftige Einrichtung beschlossen und der Verein ist mit der Vorbereitung für seine erste große Ausstellung beschäftigt.

Das wichtigste vorab: Die Beitrittserklärungen stehen nach Verabschiedung der Beitragsordnung zum Download bereit. Weitere Tagesordnungspunkte betrafen die Kooperation mit der Stadt, Förderanträge, die Ausstellung und ihr Begleitprogramm sowie die weiteren Planungen des Vereins.

Im November 2019 wurde eine Absichtserklärung zwischen Verein und der Stadt Solingen unterschrieben. Darin sind folgende Punkte behandelt:

  1. Die Stadt respektiert das Selbstverständnis des Vereins als Initiator der Bildungs- und Gedenkstätte. Er ist mehr als nur Förderverein. Einvernehmliche Zusammenarbeit und Austausch sind angestrebt.
  2. Der Verein hat die Verknüpfung mit der Zivilgesellschaft hergestellt. Die Stadt-Sparkasse Solingen wünschte als verantwortlichen Träger der Einrichtung die Stadt Solingen.
  3. Gemeinsame Entscheidungen über Inhalte und Personal, monatlicher Austausch.
  4. Fach- und Dienstaufsicht für städtische Stellen(-anteile) liegen beim Stadtarchiv.
  5. Gemeinsame Kommunikation/Information, z. B. über Webseite. Verein organisiert insbesondere Veranstaltungen und bürgerliche Partizipation.
  6. Die Stadt erkennt den Verein und zukünftigen Beirat als beratendes und unterstützendes Gremium an.
  7. Förderanträge werden gemeinsam vorbereitet und je nachdem von der einen oder anderen Seite gestellt.

Erste Förderanträge wurden durch den Verein gestellt und teilweise schon bewilligt.

  • 5.000,- Euro von der Landeszentrale für politische Bildung für empirische und konzeptionelle Grundlagenarbeit zur Ausstellung „… und laut zu sagen: Nein.“
  • 5.000,- Euro vom Bundesprogramm „Demokratie Leben“ für die Herstellung von Ausstellungstafeln
  • Weitere Anträge sind oder werden gestellt für Veranstaltungen, Werbematerial, Transportboxen und Verbindungs-System zum freien Aufstellen
  • Folgeantrag zur Konzeptförderung der Gedenkstättenpädagogik bei der Landeszentrale für politische Bildung wird nach der Ausstellung gestellt
Visualisierung der Ausstellung in der Literatursammlung des Zentrums für verfolgte Künste. Foto/Montage: Daniela Tobias

Die Ausstellung „… und laut zu sagen: Nein.“ wird vom 7. Mai bis 13. September 2020 im Zentrum für verfolgte Künste gezeigt. Es geht um Widerstand gegen das NS-System in Solingen, seine Formen, Strategien und Bedingungen, Wirken und Scheitern, sowie Auswirkungen fehlenden Widerstands. Themenbereiche sind:

  • Widerstand aus der Arbeiterbewegung
  • Ernst Walsken und Emslandlager
  • Christlicher Widerstand
  • Widerstand außerhalb Solingens (Gräbe, Goerdeler u.a.)
  • Etablierung und Wirken des NS-Systems in Solingen
  • Verfolgung der Juden, „Mischehen“ und „Halbjuden“
  • Verfolgung der Sinti und Jenischen
  • Euthanasie und Zwangssterilisierung
  • Vergessene Opfer
  • Zwansgarbeit und Kriegsgefangene
  • Kriegsende (Bombardierung, Befreiung, Wenzelnberg)
  • Nach 1945

Begleitprogramm zur Ausstellung

  • Öffentliche Führungen und auf Anfrage
  • Ausbildung Schülerguides für Schulführungen
  • Veranstaltungen zu Schwerpunktthemen, z.B. Ernst Walsken, Max Leven, Nachkriegsprozesse, Euthanasie, Fritz Gräbe u.a.
  • Stadtführungen
  • begleitende Webseite

Termine

  • Donnerstag, 7. Mai 2020 um 17.00 Uhr: Eröffnung „… und laut zu sagen: Nein.“ zusammen mit der Ausstellung „Écrasez l’infâme!“ des Zentrums für verfolgte Künste
  • Sonntag, 10. Mai 2020 um 17.00 Uhr: Gesprächsrunde mit Nachfahren von Menschen im Widerstand
  • Vorträge voraussichtlich jeden 4. Donnerstag im Monat
  • Themenführungen voraussichtlich jeden 2. Sonntag im Monat

Weitere Planungen

  • Entwicklung gedenkstättenpädagogisches Konzept
  • Weitere Forschungen, insbesondere zum Standort
  • Vernetzung mit anderen Gedenkstätten
  • Zusammenarbeit mit Schulen
  • Entwicklung „Geschichts-Labor“ im Stadtarchiv
  • Erstellung eines digitalen Archivs
  • Entwicklung weiterer Stadtführungen
  • Sichtbarmachung von Gedenkorten in Solingen
  • Verlegung weiterer Stolpersteine
  • weitere Arbeit mit der Ausstellung
  • Mitglieder- und Spendeneinwerbung
  • Benennung eines Beirats
  • Bildung von Arbeitsgruppen

Das Solinger Tageblatt berichtete am 19.2.2020: „Max-Leven-Zentrum: Verein legt die Basis für Gedenkstätte“

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