Fritz Gräbe gehört inzwischen fest zum Erinnerungspool der Stadt Solingen. Seine Hilfsbereitschaft, die heute als „Rettungswiderstand“ bezeichnet wird, schuf ein leuchtendes Beispiel für Mitmenschlichkeit in Zeiten der NS-Diktatur und ihrer rassistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Sein Beispiel war nicht einzigartig, aber ein Ausnahmefall. Kein zweiter Solinger und Bergischer hat sich in solchem Maße für die Verfolgten eingesetzt.
Es gehört mit zu den Erfahrungen der Geschichte, dass dieses Beispiel keineswegs immer positiv beurteilt wurde. Besonders durch das wirkungsmächtige Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ wurde er so übel verleumdet, dass er es nicht mehr wagte, nach Deutschland zurückzukehren. Den Umschwung der Einschätzung seiner Lebensleistung in Deutschland, seine Wiederanerkennung als Vorbild für die Jugend, hat er nicht mehr erlebt.
Der Vortrag von Dr. Horst Sassin wird sowohl Gräbes Leben, insbesondere seinen „Rettungswiderstand“, als auch die Wechselhaftigkeit der Erinnerung an ihn nach 1945 und ihre Ursachen in den Blick nehmen.
Donnerstag, 24. Juni 2021 um 18.30 Uhr
Web-Vortrag via Zoom
Anmeldung unter: info@max-leven-zentrum.de