Fritz Gräbe gehört inzwischen fest zum Erinnerungspool der Stadt Solingen. Seine Hilfsbereitschaft, die heute als „Rettungswiderstand“ bezeichnet wird, schuf ein leuchtendes Beispiel für Mitmenschlichkeit in Zeiten der NS-Diktatur und ihrer rassistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Sein Beispiel war nicht einzigartig, aber ein Ausnahmefall. Kein zweiter Solinger und Bergischer hat sich in solchem Maße für die Verfolgten eingesetzt. Es gehört mit zu den Erfahrungen der Geschichte, dass dieses Beispiel keineswegs immer positiv beurteilt wurde. Besonders durch das wirkungsmächtige Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ wurde er so übel verleumdet, dass er es nicht mehr wagte, nach Deutschland zurückzukehren. Den Umschwung der Einschätzung seiner Lebensleistung in Deutschland, seine Wiederanerkennung als Vorbild für die Jugend, hat er nicht mehr erlebt.
Der Vortrag von Dr. Horst Sassin wird sowohl Gräbes Leben, insbesondere seinen „Rettungswiderstand“, als auch die Wechselhaftigkeit der Erinnerung an ihn nach 1945 und ihre Ursachen in den Blick nehmen.
Freitag, 19. Juni 2020 um 19:00 Uhr, Eintritt frei
Kursnummer: 10-5114s@120
Forum/Raum 322 | Bergische VHS | Mummstr. 10 | SG-Mitte
Die Veranstaltung findet unter strenger Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln statt. Eine vorherige Anmeldung ist – per Telefon oder Mail – unter der Kursnummer 10-5114s@120 unbedingt erforderlich. Bitte kommen Sie mit Ihrem Mund-Nasen-Schutz, den Sie an Ihrem Platz wieder abnehmen können.
Ansprechpartner
Dr. Heinz-Werner Würzler
Fachbereichsleiter Politik, Kultur und Umwelt
Mummstraße 10 | 42651 Solingen | 0212 290-3265
heinz-werner.wuerzler@bergische-vhs.de