Enkel erzählt von Carl Paul Rotthaus, Opfer der „Euthanasie“

Samstag, 7. Mai 2022 um 15.00 Uhr
im Ratssaal des Zentrums für verfolgte Künste

Ein Telegramm aus dem Jahr 1943 war für Dirk Rotthaus Ausgangspunkt für die Recherche über den „Euthanasie“-Mord an seinem Großvater Carl Paul Rotthaus, der in der Behindertenanstalt Ecksberg in Bayern verhungerte. Das Telegramm teilte seiner Mutter in Kurzform mit, dass der an Epilepsie leidende Schwiegervater verstorben sei. Die Todesursache war von der Familie nie hinterfragt worden, obwohl sich die Angehörigen lange Zeit noch selbst zu Hause um den kranken Vater gekümmert hatten, bis seine Anfälle eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung erforderlich machten. Dirk Rotthaus vollzieht den Leidensweg des Kriegsveteranen nach, dessen Verwundung aus dem Ersten Weltkrieg die Epilepsie ausgelöst hatte, und deckt damit ein Kapitel der NS-Verbrechen auf, das noch immer nicht vollständig aufgearbeitet ist.

Nach einer kurzen Einführung zum Thema „Euthanasie und Zwangssterilisation in Solingen“ durch den Historiker Armin Schulte stellt Dirk Rotthaus die Geschichte seines Großvaters in einer Präsentation vor.

Der Eintritt zum Vortrag ist ab 14.30 Uhr frei. Wer vorher noch die Ausstellung „… und laut zu sagen: Nein.“ ansehen möchte, muss den regulären Eintritt zahlen (Erw. 9,00 EUR, erm. 4,50 EUR, unter 18 Eintritt frei). Adresse: Wuppertaler Str. 160, 42653 Solingen. Anmeldung unter: info@max-leven-zentrum.de

Am selben Tag um 11 Uhr morgens findet an der Bismarckstr. 3a (Bahnhalt Solingen-Mitte) die Stolpersteinverlegung für das Euthanasie-Opfer Paul Happel im Beisein von Angehörigen statt. Auch hierzu eine herzliche Einladung.

Carl Paul Rotthaus (rechts) mit Sohn Paul, Schwiegertochter Hanni und Enkel Dirk bei einem Besuch in der Anstalt Hausen Ende Mai 1943, Quelle: Dirk Rotthaus

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