Workshop Gestaltung

29. September 2023, 16 – 19 Uhr
Gläserne Werkstatt, Hauptstraße 61-63
Anmeldung unter: max-leven-zentrum@solingen.de

Fotos und Visualisierungen: Stadtarchiv Solingen, Architekten Auer + Weber, Excit3D GmbH und Daniela Tobias

Die Museumsberatung des Landschaftsverbands Rheinland fördert die Erstellung eines Grobkonzepts für die Einrichtung und Gestaltung der zukünftigen Bildungs- und Gedenkstätte Max-Leven-Zentrum Solingen. Eine erste Grundstruktur für den Ausstellungsraum, die das Stadtarchiv Solingen zusammen mit der Agentur Verb aus Essen entwickelt hat, soll im Rahmen eines Workshops in Anwesenheit von Oberbürgermeister Tim Kurzbach vorgestellt und diskutiert werden.

Das Konzept soll Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen, wie innerhalb des zur Verfügung stehenden Raumes im Neubau der Stadt-Sparkasse Solingen eine Dauer-Ausstellung und Bildungsarbeit umgesetzt werden können und welche Kosten dafür zu kalkulieren sind. Auf dieser Basis soll die weitere Planung und Finanzierung entwickelt werden. Die Eröffnung des Max-Leven-Zentrums ist für Juni 2025 vorgesehen.

„ROTES SOLINGEN“ – ARBEITERBEWEGUNG ZWISCHEN SELBSTBEHAUPTUNG UND UTOPIE

Rund um Kölner Straße, Max-Leven-Gasse und Am Neumarkt entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts das Zentrum der organisierten Arbeiterschaft: Gewerkschaften, Genossenschaften, Parteien und Zeitungen des linken politischen Lagers hatten in unmittelbarer Nachbarschaft ihre Büros – bis zur “Machtergreifung” der Nationalsozialisten. Die Bildungs- und Gedenkstätte an der Max-Leven-Gasse entsteht inmitten des ehemaligen Zentrums der Solinger Arbeiterbewegung – am Wohnort, Arbeitsplatz und Todesort des Juden und Kommunisten Max Leven, der hier 1938 in der Pogromnacht erschossen wurde.

Inhaltlich wird die Geschichte des Ortes einen wesentlichen Teil der permanenten Ausstellung einnehmen, also die Geschichte der „Bergischen Arbeiterstimme“ und ihres Umfeldes, die Biographien von Max Leven, Änne Wagner und anderer Persönlichkeiten, die die Vielfalt der Solinger Arbeiterbewegung charakterisieren. Es wird um die Auseinandersetzung mit der NS-Bewegung vor und nach 1933 gehen sowie um Widerstand, Verfolgung und die Zerschlagung der Arbeiterbewegung durch die Nationalsozialisten, aber auch um den Neuanfang und die Aufarbeitung nach 1945.

Die Herausforderung besteht darin, ein komplexes Thema für heutige Generationen mit oft wenig Vorwissen einfach und anschaulich zu erklären und in seinen historischen Kontext einzubetten, aber auch Bezüge zu aktuellen gesellschaftlichen Problemen und Herausforderungen herzustellen. Darüber hinaus sollen weiterführende Informationen digital über Datenbanken verfügbar gemacht werden. Auch das Gedenken an alle Opfer des Nationalsozialismus soll in würdiger Form umgesetzt werden.

Mit dem Max-Leven-Zentrum soll ein sichtbarer, offener Ort entstehen, der die lokale Geschichte der Solinger Arbeiterbewegung und der NS-Zeit ins öffentliche Bewusstsein rückt, zur Auseinandersetzung anregt und auf weitere Gedenkorte im Stadtgebiet verweist. Insbesondere den Solinger Schulen bietet die einfach zu erreichende Einrichtung mit ihren zusätzlichen digitalen Angeboten viele Möglichkeiten, den Lehrplan greifbar mit der jüngeren Geschichte ihrer Stadt zu verknüpfen.

Um den begrenzten Raum optimal zu nutzen, digitale Angebote nutzerfreundlich zu gestalten und eventuelle Barrieren frühzeitig zu erkennen und abzubauen, setzen wir auf Ihre Unterstützung! Welche Art der Vermittlung spricht Sie besonders an? Wie können wir für Schulen einen Mehrwert schaffen, der möglichst einfach in den Lehrplan zu integrieren ist und Jugendliche in ihrer Lebenswelt erreicht?

Wir stellen Ihnen den Zeitplan bis zur Eröffnung, die zu vermittelnden Themenkomplexe, die baulichen Voraussetzungen und ein Grobkonzept zur Gestaltung der zukünftigen Bildungs- und Gedenkstätte vor. Nach einem Impulsvortrag von Dr. Stefan Mühlhofer, Vorsitzender des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten NRW möchten wir in Workshops Themen wie „Schule und Jugendarbeit“, „Inklusive Vermittlung für diverse Nutzergruppen“ und „Möglichkeiten der Partizipation“ vertiefen.

Hier sind jung und alt, beruflich oder privat Interessierte, Menschen mit Behinderung, mit altersbedingten Einschränkungen, mit Migrationsgeschichte usw. gefragt. Wir freuen uns auf diverse Perspektiven und Anregungen!

Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten unter: max-leven-zentrum@solingen.de

Das Einrichtungs- und Gestaltungskonzept wird gefördert durch die Museumsberatung des LVR

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