Freitag, 8. September 2023 um 17 Uhr
Gelände des ehemaligen KZ Kemna, Beyenburger Str. 164, Wuppertal
Bereits kurz nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten setzten die Massenverhaftungen politischer Gegner ein, die hiesigen Polizeigefängnisse waren schnell überfüllt. Im Juli 1933 wurde in Wuppertal-Beyenburg das Konzentrationslager Kemna eingerichtet. Die Gefangenen kamen aus Düsseldorf, Duisburg und dem Bergischen Land, darunter über 100 Solinger wie Max Leven, Paul Rux und Heinrich Schroth.
Die Kemna hatte eine zentrale Funktion für die Zerstörung der Arbeiterbewegung und wurde zum Verhör- und Folterzentrum der gesamten Region. Politische Gegner sollten eingeschüchtert und ihr Wille zu weiterem Widerstand gebrochen werden. Die SA und Gestapo demütigte und misshandelte ihre Opfer bestialisch. Gegen die Wachmannschaft wurden zwar schon Anfang 1934 kurz nach der Schließung des KZ Ermittlungsverfahren eingeleitet, zu einem Prozess kam es jedoch erst in der Nachkriegszeit.
Der Verein und das Stadtarchiv Solingen bieten im Rahmen einer Führung an, die Spuren des 1933/34 als KZ genutzten Fabrikgebäudes zu entdecken und von der Historikerin Barbara Herfurth zu erfahren, wie der Evangelische Kirchenkreis aus der ursprünglich für Archivzwecke erworbenen Immobilie einen bergischen Lern- und Gedenkort entwickeln möchte. Im Haus ist derzeit auch die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ zu sehen.
Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten: info@max-leven-zentrum.de
Treffpunkt ist um 17:00 Uhr an der Beyenburger Straße 164, Bus-Haltestelle Mahnmal Kemna
