Preview „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“

Im Februar 2023 kommt der Dokumentarfilm „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“ in die Kinos. Wir freuen uns, dass wir anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) und des 90. Jahrestages der Machtergreifung zusammen mit dem Evangelischen Kirchenkreis und dem Kulturzentrum Cobra zu einem Preview mit anschließender Podiumsdiskussion einladen können.

Montag, 30. Januar 2023 um 19 Uhr
Kulturzentrum Cobra, Merscheider Straße 77-79

Trailer „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht“

Der systematische Massenmord in den Konzentrationslagern des NS-Regimes fand nicht durch einzelne, wenige Täter statt, sondern nur durch die Unterstützung von tausenden Mittätern. Lange konnte die deutsche Justiz dieser historischen Tatsache nicht gerecht werden. Durch Generalstaatsanwalt Fritz Bauer wurden bei den Frankfurter Auschwitz Prozessen 1963 zum ersten Mal Angeklagte für Beihilfe zum Mord vor ein deutsches Gericht gebracht. Doch schon damals kam es, trotz umfassender Erkenntnisse, nicht zu einer Prozessflut – im Gegenteil: die Strafverfolgung von NS-Verbrechern nahm sogar ab. Rund 60 Jahre später findet Fritz Bauers Erbe nun Anwendung.

Der Dokumentarfilm FRITZ BAUERS ERBE – GERECHTIGKEIT VERJÄHRT NICHT zeigt anhand der jüngsten NS-Prozesse wie sich Fritz Bauers Ansatz als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte. Mit bewegenden und aufrüttelnden Zeitzeugenberichten von Überlebenden, entfaltet der Film eine faszinierende Geschichte darüber, wie die Gerechtigkeit ihren Weg in die deutschen Gerichte fand. Außerdem veranschaulicht er die wegbereitende Bedeutung der heutigen Urteile als Mahnung für die Zukunft.

RFF – Real Fiction Filmverleih

Regisseurin Isabel Gathof und Oberstaatsanwalt Andreas Brendel als Protagonist des Films werden im Anschluss an die Vorführung mit Dr. Ilka Werner (Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Solingen) und Daniela Tobias (Vorsitzende des Vereins Max-Leven-Zentrum Solingen e. V.) über die Aufarbeitung von NS-Verbrechen und die Bedeutung von Gerechtigkeit in der Erinnerungsarbeit sprechen.

In der Gedenkstättenarbeit standen lange Zeit die Opfer im Vordergrund. Die Beschäftigung mit der Tätergesellschaft geriet erst in jüngerer Zeit in den Blick. Einzelne Solinger NS-Täter wie der Massenmörder Paul Blobel und die Mörder von Max Leven wurden direkt nach dem Krieg zur Verantwortung gezogen, andere Verbrechen wie das Massaker vom Wenzelnberg kamen hingegen nie vor Gericht. Spektakulär war der Prozess gegen den in Solingen lebenden Gottfried Weise in den 1980er Jahren, der sich seiner Strafe durch eine Flucht in die Schweiz entzog. Über die Menge der Mittäter auf den unteren Ebenen wissen wir nach wie vor sehr wenig. Menschen wie Fritz Gräbe, die bei der juristischen Verfolgung der Täter mithalfen, galten in der Nachkriegszeit als Verräter.

Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.

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