Verschiedene Formen des Gedenkens und der Auseinandersetzung mit Verfolgung und Widerstand während des Nationalsozialismus haben sich im Laufe der Zeit in Solingen entwickelt, etabliert und gewandelt. Am Anfang stand die Aufarbeitung des Endphaseverbrechens am Wenzelnberg, die sowohl aus antifaschistischen Widerstandskreisen wie von den Alliierten aktiv eingefordert wurde. Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust erreichte zum 40. […]
Schaufenster-Ausstellung „Von Ohligs nach Auschwitz“
Seit dem Wochenende informiert eine Popup-Ausstellung in den Schaufenstern des ehemaligen Wohn- und Geschäftshauses der Familie Davids an der Düsseldorfer Straße 40 über die Geschichte der jüdischen Kaufleute in Ohligs. Bereits am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar hatten der Verein Max-Leven-Zentrum Solingen e. V. und das Stadtarchiv Solingen mit dem Vortrag […]
#closedbutopen Bombenangriffe auf Solingen
Beim Doppelangriff auf Solingen am 4. und 5. November 1944 starben bis zu 1.900 Menschen. Darunter waren mindestens 111 ausländische ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene und insgesamt fünf gefangene alliierte Flieger aus Kanada, Großbritannien und Frankreich, die gelyncht wurden. Allein an diesen beiden Tagen wurden nach Auswertungen des Stadtarchivs 1.609 Wohngebäude total zerstört.
#closedbutopen Willi Dickhut
Als Willi Dickhut am 12. März 1933 über die Liste der KPD in den Solinger Stadtrat gewählt wurde, befand er sich bereits in „Schutzhaft“ im Polizeigefängnis Solingen. Weitere Leidensstationen waren Haftanstalten und KZ-Lager in Anrath, Börgermoor, Düsseldorf und Esterwegen. Nach seiner Haftentlassung Anfang 1935 blieb Dickhut weiter in einer Widerstandsgruppe aktiv. Am 10. Februar 1938 erfolgte seine zweite Verhaftung.
#closedbutopen Paul Claasen
Nach dem Reichstagsbrand organisierte Paul Claasen zusammen mit den Solinger KPD-Funktionären Ernst Bertram und Wilhelm Reeks den Wiederaufbau illegaler Gewerkschaftsgruppen im Raum Wuppertal. Nach ersten Festnahmen in seiner Umgebung floh er nach Oberhausen und Duisburg, wurde aber am 16. Mai 1935 in Sterkrade durch die Gestapo verhaftet.
#closedbutopen Hermann Richarz
Hermann Richarz kam 1933 nach dem Theologiestudium und der Priesterweihe als junger Kaplan nach Solingen in die Pfarrei St. Josef Krahenhöhe. Dort geriet er spätestens seit September 1933 in Konflikte mit einigen NS-Lehrern. Von diesem Zeitpunkt an bis März 1935 datiert umfangreiches Aktenmaterial, das die Vorwürfe gegen den Kaplan belegt.
#closedbutopen Zerschlagung des Widerstands
Vor den Strafsenaten des OLG wurden 1933-1945 insgesamt 272 Solingerinnen und Solinger in 63 Hochverratsverfahren angeklagt. Davon richteten sich allein 59 gegen Mitglieder der KPD und ihrer Nebenorganisationen. Darüber hinaus wurden Solinger in ausgewählten Fällen vom Volksgerichtshof verurteilt. Nach der Zerschlagung des politischen Widerstandes verlagerte sich die Repression auf Anklagen wegen sogenannter Heimtücke oder verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen, die vor den Sondergerichten verhandelt wurden.
#closedbutopen Sally, Rosa und Bella Tabak
Als in der Nacht vom 9. auf den 10. November die NS-Schergen die Wohnung der Familie Tabak an der Johannisstraße überfielen, war Sally Tabak allein mit Tochter Bella und dem Kindermädchen Betty Reis. Er wurde auf die Straße geprügelt und halb tot geschlagen. Später brachten Polizisten ihn ins Stadtgefängnis und nahmen die siebenjährige Bella mit, die sich nicht von ihrem Vater trennen wollte.
#closedbutopen Ernst Walsken
Der Solinger Künstler Ernst Walsken war Mitglied der Linken Opposition (LO), in der sich die Anhänger Leo Trotzkis und andere Gegner Stalins sammelten. Ernst Walsken wurde 1937 im Strafgefangenenlager Esterwegen interniert, später im Lager Aschendorfer Moor. Während der Jahre im Emsland zeichnete er heimlich den harten Lageralltag, das Leiden und die Demütigungen der Häftlinge.