#closedbutopen Nachkriegsprozesse

Die ersten, die in Solingen tätig wurden, die Verantwortlichen für NS-Verbrechen zur Verantwortung zu ziehen, waren die Überlebenden selbst. Auch der von den Alliierten zum Oberbürgermeister ernannte Oskar Rieß (SPD) gehörte dazu. Im Fokus der Strafverfolgung stand in Solingen besonders der Novemberpogrom. Er führte zu insgesamt zwölf Prozessen gegen 28 Beschuldigte vor dem Wuppertaler Landgericht. Die Angeklagten wurden wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu Zuchthaus- und Gefängnisstrafen verurteilt, in zwei Fällen in Tateinheit mit Totschlag und Landfriedensbruch.

#closedbutopen Netzwerk der Verfolger

Die Gestapo war keine isolierte und allmächtige Verfolgungsinstanz, sondern eingebunden in ein komplexes Verfolgungs- und Überwachungsnetzwerk. Der Behördenapparat ging insgesamt arbeitsteilig vor. Nicht jeder Beamte oder Angestellte in Solingen erpresste Aussagen mit körperlicher Gewalt. Oft reichte schon die Drohung, wer nicht auspacke, käme in das KZ Kemna oder zur Gestapo nach Düsseldorf.

#closedbutopen KZ Kemna und die Emslandlager

Am 5. Juli 1933 wurde am Stadtrand von Wuppertal das Konzentrationslager Kemna errichtet. Es hatte zentrale Funktionen für die Zerstörung der Arbeiterbewegung. Mindestens 90 Solinger waren in der Kemna. Anfang Februar 1934 musste das KZ Kemna geschlossen werden. Das Gewaltregime war nicht mehr tragbar, die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungsverfahren gegen die Wachmannschaft eingeleitet.

#closedbutopen „Berufsverbrecher“ und „Asoziale“

Zu den „Vergessenen Opfern“ zählen nach wie vor die Verfolgten-Gruppen der „Berufsverbrecher“ und der „Asozialen“, die im KZ-System mit einem grünen bzw. schwarzen Winkel auf der Häftlingskleidung gekennzeichnet wurden. Erst am 13. Februar 2020 beschloss der Bundestag, diesen Opfergruppen einen angemessenen Platz im staatlichen Erinnern zu verschaffen. Insgesamt kamen mindestens 32 Solinger als „Berufsverbrecher“ und sogenannte „Asoziale“ in Lagern ums Leben.

#closedbutopen Karl Müller

Müller versuchte nach März 1933 mit anderen Solinger Sozialdemokraten die inzwischen verbotene SPD in der Illegalität aufrechtzuerhalten. Er und der spätere nordrhein-westfälische Wiederaufbauminister Ernst Gnoß standen in Kontakt mit der Exil-SPD (SOPADE) in Arnheim und Brüssel. 1935 floh Karl Müller in die Niederlande, später nach Brüssel und Antwerpen.

#closedbutopen Carl Paul Rotthaus

Der Fall des Kriegsinvaliden Carl Paul Rotthaus macht deutlich, dass es bei der nationalsozialistischen Euthanasie-Ideologie nicht um „Erbgesundheit“ ging, sondern dass „wertes und unwertes Leben“ vor allem nach Produktivität und Kosten bemessen wurde.

#closedbutopen Novemberpogrom

Die 1872 an der Malteserstraße eingeweihte Synagoge war gegen Mitternacht das erste Ziel eines SA-Trupps von 20-30 Mann unter Führung des Obersturmbannführers Alex Katerndahl. Das Gotteshaus wurde geplündert und in Brand gesteckt. Die Feuerwehr schützte lediglich die benachbarten Häuser vor einem Übergreifen der Flammen. Auch die Polizei schritt nicht ein.

#closedbutopen Morde an alliierten Fliegern

Tatort Potsdamer Straße Bei einem Angriff auf Düsseldorf war am 2. November 1944 in Solingen ein alliierter Flieger abgestürzt. Drei Besatzungsmitglieder starben bei dem Crash, die vier Überlebenden – drei Kanadier und ein Brite – wurden festgenommen und im Polizeigefängnis im Stadthaus inhaftiert. Am 5. November, nach dem zweiten Großangriff auf Solingen, sollten die Gefangenen […]

#closedbutopen Helene Sternsdorff

Für die Klavierlehrerin, Organistin und Komponistin Helene Sternsdorff gehörten ganz selbstverständlich Juden und Christen zu ihrem Freundes- und Kundenkreis. So war sie nicht nur für die evangelische Gemeinde tätig, sondern war ab 1906 auf Empfehlung des Alt-Solinger Presbyteriums auch in der Solinger Synagoge als Organistin angestellt.

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