Ihre Tage sind gezählt: Anfang Januar werden die Gebäude zwischen Neumarkt und Kölner Straße für den Neubau der Stadt-Sparkasse weichen müssen. Um die historische Bedeutung des ehemaligen Zentrums der Solinger Arbeiterbewegung rund um die Birkerstraße, Kölner Straße, Max-Leven-Gasse und Am Neumarkt aufzuzeigen und die Verbindungen zwischen Gewerkschaften, Genossenschaften, Parteien und Zeitungen des linken Spektrums darzustellen, die hier ihren Sitz hatten, wurde zusammen mit der Excit3D GmbH ein interaktiver 360°-Rundgang entwickelt.
#closedbutopen Netzwerk der Verfolger
Die Gestapo war keine isolierte und allmächtige Verfolgungsinstanz, sondern eingebunden in ein komplexes Verfolgungs- und Überwachungsnetzwerk. Der Behördenapparat ging insgesamt arbeitsteilig vor. Nicht jeder Beamte oder Angestellte in Solingen erpresste Aussagen mit körperlicher Gewalt. Oft reichte schon die Drohung, wer nicht auspacke, käme in das KZ Kemna oder zur Gestapo nach Düsseldorf.
Stolpersteine von Familie Leven gesichert
Die Baustelle der Stadt-Sparkasse Solingen am Neumarkt wirft ihre Schatten voraus. Gestern wurden daher mit Hilfe der Beschäftigungsmaßnahme Aquaris des Vereins „Wir in der Hasseldelle“ die fünf Stolpersteine der Familie Leven an der Max-Leven-Gasse entnommen und sichergestellt. Sie werden voraussichtlich 2023 vor der Bildungs- und Gedenkstätte Max-Leven-Zentrum Solingen am gleichen Ort neu verlegt. Ebenfalls bereits […]
#closedbutopen KZ Kemna und die Emslandlager
Am 5. Juli 1933 wurde am Stadtrand von Wuppertal das Konzentrationslager Kemna errichtet. Es hatte zentrale Funktionen für die Zerstörung der Arbeiterbewegung. Mindestens 90 Solinger waren in der Kemna. Anfang Februar 1934 musste das KZ Kemna geschlossen werden. Das Gewaltregime war nicht mehr tragbar, die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungsverfahren gegen die Wachmannschaft eingeleitet.
Vortrag Dr. Ulrike Schrader über Antisemitismus in der Schullektüre FÄLLT AUS
Leider kann der Vortrag aufgrund der weiter geltenden Corona-Beschränkungen nicht wie geplant stattfinden! — Das Jugendbuch „Damals war es Friedrich“ von Hans Peter Richter erschien im Jahr 1961 und thematisiert die nationalsozialistische Judenverfolgung. Im Jahr 2020 erschien es in der 69. Auflage, denn es wird seit Jahrzehnten im Deutschunterricht als Klassenlektüre gelesen. Nur: Schon 1980 (also vor 40 Jahren) wurde das Buch von Kinder- und Jugendbuchexperten scharf und gut begründet kritisiert.
#closedbutopen „Berufsverbrecher“ und „Asoziale“
Zu den „Vergessenen Opfern“ zählen nach wie vor die Verfolgten-Gruppen der „Berufsverbrecher“ und der „Asozialen“, die im KZ-System mit einem grünen bzw. schwarzen Winkel auf der Häftlingskleidung gekennzeichnet wurden. Erst am 13. Februar 2020 beschloss der Bundestag, diesen Opfergruppen einen angemessenen Platz im staatlichen Erinnern zu verschaffen. Insgesamt kamen mindestens 32 Solinger als „Berufsverbrecher“ und sogenannte „Asoziale“ in Lagern ums Leben.
#closedbutopen Karl Müller
Müller versuchte nach März 1933 mit anderen Solinger Sozialdemokraten die inzwischen verbotene SPD in der Illegalität aufrechtzuerhalten. Er und der spätere nordrhein-westfälische Wiederaufbauminister Ernst Gnoß standen in Kontakt mit der Exil-SPD (SOPADE) in Arnheim und Brüssel. 1935 floh Karl Müller in die Niederlande, später nach Brüssel und Antwerpen.
#closedbutopen Carl Paul Rotthaus
Der Fall des Kriegsinvaliden Carl Paul Rotthaus macht deutlich, dass es bei der nationalsozialistischen Euthanasie-Ideologie nicht um „Erbgesundheit“ ging, sondern dass „wertes und unwertes Leben“ vor allem nach Produktivität und Kosten bemessen wurde.
Stencil-Grafitti der Familie Leven
Der Kunst-Kurs Q2 am Humboldtgymnasium Solingen von Christina Vohland hat ein Stencil-Grafitti der Familie von Max Leven erstellt, das jetzt am ehemaligen Wohnort der Familie an der Max-Leven-Gasse angebracht wurde und auf die Bedeutung des Ortes hinweist.