Abschlussveranstaltung der Heimatwerkstatt „Synagoge/Bunker“

Am 14. November 2022 fand im Zentrum für verfolgte Künste die Abschlussveranstaltung der Heimatwerkstatt „Synagoge Solingen/Bunker Malteserstraße“ statt. Oberbürgermeister Tim Kurzbach bedankte sich bei allen Engagierten, die sich in Solingen für die Vermittlung jüdischer Geschichte und heutigem jüdischem Leben einsetzen. Von Juni bis September 2022 wurden in drei Workshops unter Leitung des Stadtarchivs Solingen/Max-Leven-Zentrum die jüdische Geschichte, Orte der Erinnerung und die Zukunft des Bunkers als Erinnerungsort in den Blick genommen.


Die Ideen und Impulse aus den Workshops fassten Armin Schulte und Daniela Tobias in drei Kategorien zusammen: solche, die ohne größere Umstände umgesetzt werden können, solche, die weitere Finanzierungen und Genehmigungen brauchen, und solche, die vorerst nur als Visionen gelten können. Bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden, wird das Stadtarchiv zunächst zusammen mit dem Gymnasium Schwertstraße ein Konzept für die Gestaltung des Geländes rund um den Bunker entwickeln. Auch die Koordinierung und Zusammenführung verschiedener digitaler Projekte zur Geschichte der Synagoge wird ein Thema sein. Wenn die Eckpunkte dieses Konzepts bezüglich Machbarkeit und möglicher Finanzierung klar sind, sollen diese Räume zusammen mit interessierten Menschen analog und digital Stück für Stück gefüllt werden.

Ein besonderes Ereignis war die Solinger Premiere des Klavierstücks „Hungarian Rag“ des jüdischen Komponisten Fritz Meyerhoff aus Ohligs, den die Musikerin Ute Grapentin im Rahmen der Abschlussveranstaltung zur Aufführung brachte. Meyerhoff hatte Ende der 1920er Jahren den Beruf des Kaufmanns an den Nagel gehängt und Klavier studiert. Seine Karriere kam leider in Deutschland nicht über die Veröffentlichung dreier kurzer Kompositionen hinaus, die er als Konzert-Jazzstücke deklarierte. Dies wurde immerhin 1930 als großes Ereignis in der Ohligser Presse verkündet, ebenso wie sein Vorspiel im Leipziger Rundfunk. Eines dieser Notenblätter fand sich kürzlich auf einer Online-Plattform zum Verkauf.


Die filmische Dokumentation der Heimatwerkstatt von Roman Holtwick wird in den nächsten Wochen fertiggestellt. Der Abschlussbericht als pdf-Broschüre ist bereits verfügbar. Ebenfalls zugänglich ist der 360°-Rundgang über den jüdischen Friedhof, den die Excit3D GmbH im Auftrag des Stadtarchivs umgesetzt hat.

Kurzer Überblick über die Ergebnisse der Heimatwerkstatt

Bereits umgesetzt:

Nächste Schritte für 2023:

  • Konzept für Bunkerumfeld und online
  • Prüfung Sicherung der Fassade
  • Prüfung Nutzung der Innenräume
  • Prüfung Projektförderung

Ziele:

  • weitere Vernetzung
  • Online-Angebote erweitern
  • Aufenthaltsqualität vor Ort verbessern
  • Infoflächen schaffen
  • Fassadengestaltung
  • Begehbarkeit ermöglichen

– Abschlussbericht Heimatwerkstatt [pdf-Broschüre]

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