Der Fall des Kriegsinvaliden Carl Paul Rotthaus macht deutlich, dass es bei der nationalsozialistischen Euthanasie-Ideologie nicht um „Erbgesundheit“ ging, sondern dass „wertes und unwertes Leben“ vor allem nach Produktivität und Kosten bemessen wurde.
#closedbutopen Novemberpogrom
Die 1872 an der Malteserstraße eingeweihte Synagoge war gegen Mitternacht das erste Ziel eines SA-Trupps von 20-30 Mann unter Führung des Obersturmbannführers Alex Katerndahl. Das Gotteshaus wurde geplündert und in Brand gesteckt. Die Feuerwehr schützte lediglich die benachbarten Häuser vor einem Übergreifen der Flammen. Auch die Polizei schritt nicht ein.
#closedbutopen Morde an alliierten Fliegern
Tatort Potsdamer Straße Bei einem Angriff auf Düsseldorf war am 2. November 1944 in Solingen ein alliierter Flieger abgestürzt. Drei Besatzungsmitglieder starben bei dem Crash, die vier Überlebenden – drei Kanadier und ein Brite – wurden festgenommen und im Polizeigefängnis im Stadthaus inhaftiert. Am 5. November, nach dem zweiten Großangriff auf Solingen, sollten die Gefangenen […]
#closedbutopen Dr. Emil Kronenberg
Dr. Emil Kronenberg war ein angesehener Solinger Mediziner. Im Ersten Weltkrieg diente er als Oberstabsarzt an der Westfront. 1933 musste er alle Ehrenämter aufgeben. Seine Kassenpraxis wurde eingeschränkt, 1938 verlor er die Approbation. Die berufliche Ausgrenzung war mit persönlichen Demütigungen verbunden, besonders das seit 1941 obligatorische Tragen des stigmatisierenden Davidsterns.
#closedbutopen Dr. Alexander Coppel
Als der Jurist Dr. Alexander Coppel 1896 in die väterliche Stahlwarenfirma eintrat, bestand diese 75 Jahre. Sein gleichnamiger Großvater hatte sie gegründet, sein Vater, der Geheimrat Gustav Coppel, Ehrenbürger der Stadt Solingen, weitergeführt. Gustav Coppel hatte sich in hohem Maße ehrenamtlich engagiert als Stadtverordneter und Beigeordneter seiner Heimatstadt sowie als Vorsitzender des Vorstandes der Synagogengemeinde.
#closedbutopen Nürnberger Rassegesetze
Das „Blutschutzgesetz“ und das Reichsbürgergesetz bildeten die Nürnberger Rassengesetze, die am 15. September 1935 beschlossen wurden. Sie waren die juristische Grundlage dafür, bestimmte Gruppen als nicht mehr „deutschblütig“ zu definieren und ihnen so staatsbürgerliche Rechte abzusprechen. Der Umgang mit sogenannten „Mischehen“ und „Halbjuden“ war für den NS-Apparat allerdings von Beginn an ein heikles Thema, betraf er doch auch zahlreiche familiär verbundene „Arier“, die die neuen Vorschriften keinesfalls ohne Widerspruch hinnahmen, sondern sich für ihre Verwandten einsetzten.
#closedbutopen Mahnmalhaus
Am 7. September 1950, fünf Jahre nach Kriegsende, wurde gegenüber dem Ohligser Rathaus ein Wohnhaus für die Hinterbliebenen der NS-Verfolgten eingeweiht. Eine von der Bildhauerin Lies Ketterer gestaltete Gedenktafel erinnert als Mahnmal an die Verbrechen des Nationalsozialismus. Außerdem wurde eine Urkunde in das Fundament eingemauert. Darin sind die 79 damals bekannten Ermordeten benannt.
#closedbutopen Deportationen
Die ersten Deportationen von Solingen aus betrafen im Oktober 1938 polnische Staatsbürger jüdischer Herkunft. 1941/42 fanden große Deportationen nach Lodz und Theresienstadt statt, die nur eine Solingerin überlebte.
#closedbutopen Zwangssterilisierungen
In den städtischen Krankenanstalten Solingen, dem Solinger Bethesda-Krankenhaus und anderen Krankenhäusern wurden Zwangssterilisierungen an über 800 Solinger Frauen, Männern und Jugendlichen durchgeführt. Der Katalog der Sterilisationsgründe umfasste neben „angeborenem Schwachsinn“ (der mit Abstand häufigsten Diagnose) und „Schizophrenie“ auch „erbliche Taubheit“ oder Epilepsie. 1936 kam „schwerer Alkoholismus“ hinzu.