Hermann Friedrich Gräbe, genannt Fritz, wurde am 19. Juni 1900 in Gräfrath geboren. In der Ukraine rettete er während des Kriegs zahlreiche Juden und Polen vor Verfolgung, wurde aber auch Zeuge von Massenerschießungen. Seine Aussagen darüber fanden Eingang in die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. Dafür wurde er von seinen Landsleuten derart angefeindet, dass Gräbe in die USA auswanderte.
Vortrag „Fritz Gräbe, Juden- und Polenretter – Über die Wechselfälle der Erinnerung“
Freitag, 19. Juni 2020 um 19 Uhr, Forum der Bergischen VHS: Der Vortrag von Dr. Horst Sassin wird sowohl Gräbes Leben, insbesondere seinen „Rettungswiderstand“, als auch die Wechselhaftigkeit der Erinnerung an ihn nach 1945 und ihre Ursachen in den Blick nehmen.
#closedbutopen Änne Wagner
Änne Wagner, geb. Eckmann wurde am 16. April 1904 in Widdert geboren. Sie war verheiratet und hatte eine Tochter. In den 1980er Jahren begann sie in Zusammenarbeit mit Archivar Ralf Rogge ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Sie blätterte darin fast ein halbes Jahrhundert ihrer persönlichen Alltagserinnerungen vor dem Hintergrund sozialer und politischer Ausnahmezustände auf: von ihrer Kindheit und Jugend im „roten“ Widdert, über ihren beruflichen und politischen Werdegang in der KPD, der KPO und als Mitarbeiterin der „Bergischen Arbeiterstimme“ bis hin zur Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs.
#closedbutopen Paul Rux
Der Schlosser Paul Rux wurde am 7. November 1910 in Wald geboren, war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er Mitglied im Jung-Rotfrontkämpferbund und der KPD. Rux durchlitt Haftzeiten in Konzentrationslagern und den Einsatz im „Bewährungsbataillon 999“.
#closedbutopen Wahlergebnisse bis 1933
1930 wurde der Solinger Kommunist Hermann Weber mit den Stimmen von SPD und Kommunistische Partei-Opposition (KPO) zum ersten kommunistischen Oberbürgermeister einer Großstadt gewählt. Das Amt konnte er aber nicht antreten, weil das SPD-geführte Preußische Staatsministerium die Ernennung nicht bestätigte. Weber hatte es abgelehnt, den Eid auf die Verfassung abzulegen.
#closedbutopen Max Leven
Der Kaufmann und Kulturkritiker der „Bergischen Arbeiterstimme“ Max Levy, genannt Leven wurde am 12. Juni 1882 in Diedenhofen (Thionville) geboren, war verheiratet und hatte drei Kinder. Er wurde in der Pogromnacht am 10. November 1938 von führenden NSDAP-Mitgliedern überfallen und erschossen.
#closedbutopen Organisation A
Gegen Kriegsende bereiteten sich in Solingen verschiedene Gruppen darauf vor, eine geordnete Übergabe an die Alliierten sicherzustellen, eine militärische Verteidigung und die Zerstörung von Infrastruktur zu verhindern. Dazu zählten neben der Walder Gruppe um den Kommunisten Karl Bennert eine weitere kommunistische Gruppe um Willi Dickhut und Albert Müller in der Innenstadt, eine sozialdemokratische Gruppe um die Brüder Max, Willi und Oskar Rieß, sowie eine Gruppe, die sich „Organisation A“ nannte.
#closedbutopen Karl Bennert
Der Handlungsgehilfe Karl Bennert wurde am 4. Juli 1912 in Merscheid geboren, war verheiratet und hatte eine Tochter. Gegen Kriegsende sorgte er mit einer antifaschistischen Widerstandsgruppe dafür, dass Solingen-Wald kampflos an die Alliierten übergeben werden konnte. Er starb am 14. Februar 2000 in Solingen.
#closedbutopen Johannes Lutze
Pfarrer Johannes Lutze, am 8. Mai 1897 in Witzke geboren, verheiratet, zehn Kinder. Er war seit 1932 Bezirkspfarrer in Solingen-Dorp und trat als Anhänger der Bekennenden Kirche gegen das NS-Regime ein.